Konfigurierbare Oscar-Statue zum selbst-ausdrucken auf 3D-Drucker
Design-Idee
Bei der jährlichen Oscar-Verleihung werden immer diese dekorativen Oscar- Trophäen verteilt. Ich wollte eine an dieses Design angelehnte Statue kreieren, die konfigurierbar und natürlich dann auch 3D- druckbar sein sollte. Dieses Objekt wollte ich dann als Geschenk an einen guten Freund übergeben, als Dankeschön dass er unseren Hochzeitsfilm so wundervoll produziert hat.
Realisation
Die Original-Vorlage der Oscar- Statue ist im Internet in den verschiedensten Bildformaten verfügbar.
Ausgehend von einem guten Foto wurde ich dann mit Hilfe der Opensource 3D- Software Blender kreativ.
Blender ist als Software frei verfügbar und kann über blender.org kostenlos heruntergeladen werden. Damit hat man dann schon sehr viele Möglichkeiten im 3D-Bereich kreativ zu werden. Allerdings ist die Software nicht “selbsterklärend”. Daher empfiehlt es sich als Blender- Neuling sich zunächst mal mit der immensen Funktionsvielfalt dieses Tools vertraut zu machen. Es gibt hier sehr viele gute Tutorials und Anleitungen im Netz, youtube ist hier ein heißer Tipp, da dort einige sehr gute Video-Tutorials zu Blender verfügbar sind.
Da ich das Design aber nicht nur als Blender- Modell benötigte sondern es auch noch hinsichtlich der Beschriftung des Sockels konfigurierbar sein sollte, musste noch ein weiteres sehr nützliches CAD- Tool einbezogen werden.
Mit dem Opensource- Tool OPENSCAD lassen sich geometrische Körper mit Hilfe einer Programmiersprache kreieren. Die Körper lassen sich über entsprechende Programmparameter bzw. Variablen über den OPENSCAD-eigenen Customizer zur Laufzeit parametrisieren.OpenSCAD ist ebenfalls kostenlos über openscad.org als Download erhältlich. Ich empfehle, sich hier auf jeden Fall die aktuellste Version als Development Snapshot herunterzuladen, da in den Stable-Versions derzeit noch die Customizer- Funktionalität fehlt. Tutorials sind auch hier wieder sehr reichlich im Netz vorhanden. Insbesondere für Einsteiger empfehlenswert sind auch die auf der OpenSCAD- Homepage verfügbaren Tutorials.
Nun musste nur noch das Blender-Modell den Weg in die OpenSCAD-Umgebung finden. Standardmäßig gibt es in Blender leider nicht die Möglichkeit Modelle im OpenSCAD-Format zu exportieren. Allerdings ist ein entsprechendes AddOn über github verfügbar. Nach dem Download und erfolgreicher Installation des AddOns in Blender hat man dann die Möglichkeit im Export-Menü von Blender auch das Format openscad auszuwählen.
Das so erzeugte File lässt sich dann in OpenSCAD öffnen. In OpenSCAD ist dann die Modellstruktur als Polyhedron-Körper verfügbar, d.h. die Netzstruktur des Modells wird über entsprechende Koordinaten in Form einer Multimatrix gespeichert.
Um dann den Sockel mit konfigurierbarer Schrift zu versehen, wurde der aus Blender erzeugte Programmcode in OpenSCAD entsprechend ergänzt und mit Parametern für den OpenSCAD Customizer versehen:
Als Parameter habe ich neben der Textzeile auch weitere Parameter wie zB Font und Font-größe verfügbar gemacht. Damit lässt sich der Sockel nun weitestgehend nach Belieben beschriften bzw. konfigurieren. In OpenSCAD kann der Programmcode ebenfalls vom Anwender nach Belieben an die eigenen Belangen angepasst werden, d.h. auch hier ist noch Raum für weitere Änderungen bzw. Verbesserungen. Nachdem über den Customizer die Parameter eingestellt sind, lässt sich dann aus OpenSCAD ein STL-File generieren für den 3D- Druck. Aufgrund der Komplexität der Multimatrix des Oscar- Modells dauert das Rendering allerdings etwas länger, abhängig von der Leistungsfähigkeit des genutzten Computers. Auf meinem DELL G3 – Laptop mit Core i7 8.Gen. CPU und GTX1060 Grafikkarte sowie 32GB RAM geht das ganze relativ flott, d.h. so nach ca. 10 Sekunden ist das Rendering beendet.
Da OpenSCAD auch Basis für den von thingiverse ONLINE bereitgestellten Customizer ist, kann das auf thingiverse verfügbare Modell auch direkt online dort individuell konfiguriert werden. Ich benutze jedoch ausschließlich OpenSCAD lokal auf dem PC für die entsprechenden OpenSCAD- Modelle, da der thingiverse-Customizer online in meinem Browser leider nicht vernünftig nutzbar ist.
Druck
Der 3D- Druck des aus OpenSCAD erzeugten STL-Files wurde über die Slicer- Software CURA dann vorbereitet. In Cura habe ich die Schichtdicke auf 0.2mm eingestellt, 10% Infill ist absolut ausreichend. Habe noch eine PAUSE-AT-HEIGHT Extension eingefügt um einen Farbwechsel beim Filament nach Druck des Sockels durchzuführen. Ebenfalls musste ich mit Support drucken, da die Überhänge bei den Armen des Modells zu groß waren:
Insgesamt benötigte der Druck auf meinem anycubic i3 mega 3D- Drucker knapp 4 Stunden.
Das Ergebnis ist als make auf thingiverse veröffentlicht.
Objekt als Download auf thingiverse verfügbar:
Link zum Objekt auf thingiverse
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