Von Bremerhaven Marina aus war der Plan, soweit es Wind und Wetter zu ließen, Richtung Helgoland auf zu brechen. Dazu wurde zunächst über entsprechende Tools die Wettervorhersage gecheckt. Seewetterberichte für die Nordsee lassen sich zB sehr gut über Pocketgrip oder die Seiten von Metoffice, DWD etc. abrufen:
Der Wind war nicht unbedingt günstig mit Nord/Nordosten vorher gesagt.
Vor dem Ablegen in Bremerhaven mussten am Steg liegend noch alle Vorbereitungen getroffen werden. Auf der Seekarte wurde die Route besprochen und festgelegt.
Aus der Neuen Weser heraus sollte zunächst mit Kurs NNW Helgoland angesteuert werden. Insgesamt 72 Seemeilen waren zu absolvieren. Da auch die Gezeiten zu berücksichtigen waren, konnten wir erst gegen 13:30 starten, mit ablaufendem Wasser aus Bremerhaven.
Die Wettersituation stellte sich etwas unklar dar: es war ein moderater Wind aus Östlichen Richtungen vorher gesagt, gegen Abend auf Nord drehend.
Allerdings bestand für die südliche Deutsche Bucht eine Gewitterwarnung mit Starkregen und Gewitter Böen bis Stärke 7. Die Weser Strom abwärts segelnd konnten wir die Gewitter- Zellen hinter und westlich von uns aufziehen sehen. Ab Leuchtfeuer Robbenplate schlief dann auch noch der Wind ein.
Daher wurde kurz beraten ob es überhaupt Sinn machte auf dem geplanten Kurs weiter zu segeln. Allerdings gab es keine wirklich guten Alternativen, zurück Segeln hätte bedeutet in die Gewitter Zelle hinein zu segeln, als weitere Ziele wurden noch Wilhelmshaven und Cuxhaven diskutiert. Währenddessen frischte der Wind jedoch wieder auf und wir entschieden uns zunächst bis zur Ansteuerung Weser weiter zu segeln und dann eine Entscheidung zu treffen.
Bei gutem Wind konnten wir mit 7-8kn SOG gut Fahrt machen. An der Ansteuerung Weser besserte sich die Wind Situation auch noch etwas, der Wind drehte mehr auf Ost und wir konnten den geplanten Kurs 325 gut halten. Daher war die Entscheidung dann endgültig für Helgoland gefallen.
Die Gewitter Zelle folgte uns von Süd bzw. Südwest, erreichte uns jedoch nie wirklich. Leider schlief dann der Wind wieder etwas ein so dass wir gegen 17:30 dann nochmals den Motor zu Hilfe nehmen mussten.
Nach ca. 90 Minuten Motorfahrt konnte dann auch wieder gesegelt werden. Kurze Zeit später kam dann auch schon Helgoland am Horizont in Sicht, trotzdem waren noch ca. 15 SM zu segeln. Die konnten dann allerdings komplett unter Segeln zurückgelegt werden.
Kurz vor Helgoland wurden wir dann noch mit einem herrlichen Sonnenuntergang für unsere Mühen belohnt.
In Helgoland steuerten wir den Südhafen an und konnten in den Vorhafen schön hinein segeln, wo wir dann in Ruhe die Segel bergen konnten.
Im Südhafen war die Liegeplatz Situation leider etwas angespannt, da aufgrund von Bauarbeiten ein Steg komplett gesperrt war. Wir mussten uns daher “ins Päckchen legen” neben eine Motor Yacht, die uns aber sehr freundlich auch beim Anlegen behilflich war.
Bei einem Anleger Bier ließen wir dann (doch schon etwas erschöpft) den Abend schön ausklingen.
Hier geht es weiter zum nächsten Teil.
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