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Gedanken z. Abendzug von W. Busch

lch ging zur Bahn. Der Abendzug
Kam erst um halber zehn.
Wer zeitig geht, der handelt klug,
Er kann gemüthlich gehn.

Der Frühling war so warm und mild
lch ging wie neubelebt,
Zumal ein werthes Frauenbild
Mir vor der Seele schwebt.

Daß ich sie heut noch sehen soll
Daß sie gewiß noch wach,
Davon ist mir das Herz so voll,
lch steh und denke nach.

Ein Häslein, das vorüber stiebt,
Ermahnt ich: Lass dir Zeit,
Ein guter Mensch, der glücklich liebt,

Thut keinem was zuleid.

Von ferne aus dem Wiesenteich
Erklang der Frösche Chor,

Und überm Walde stieg zugleich
Der goldne Mond empor.

Da bist duja, ich grüße dich,
Du traulicher Kumpan.
Bedächtig wandelst du wie ich
Dahin auf deiner Bahn.

Dies lenkte meinen Denkersinn
Auf den Geschäftsverlauf,
lch überschlug mir den Gewinn.
Das hielt mich etwas auf.

Doch horch, da ist die Nachtigall, Sie flötet wunderschön.
lch flöte selbst mit sanftem Schall
Und bleib ein wenig stehn.

Und flötend kam ich zur Station
Wie das bei mir Gebrauch.
O weh, was ist das für ein Ton?
Der Zug der flötet auch.

Dort saust er hin. Ich stand versteint.
Dann sah ich nach der Uhr,
Wie jeder, der zu spät erscheint.
So will es die Natur.

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Published in German Train System Living

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